Wow. Ich bin erschlagen. Zum einen vom Laufen und Klettern. Zum anderen ganz klar von den vielen Eindrücken vom und während des Felsenmeer-Rundweg im Odenwald. Heute beging ich genau diesen mit meinem Kumpel Achim. Es war unsere erste gemeinsame Tour und das Felsenmeer seine Idee für diese Tagestour. So machten wir uns also gegen 11:30 auf zum ca. 80 km entfernten Felsenmeer-Rundweg. Gott sei Dank entgegen der Wetter-Prognosen dann doch eher warm und trocken, was der Laune doch viel Auftrieb gab. So kamen wir also nach gut einer dreiviertel Stunde Fahrt auf dem Wanderparkplatz Kuralpe in Lautertal an und entschieden uns kurzerhand für eher sommerliche Ausstattung. Und los ging die Reise…
Bereits nach wenigen Meter gab es das erste Rätsel zu lösen. Der Einstieg auf den Felsenmeer-Rundweg L1 war gleich widersprüchlich. Wir entschieden uns richtigerweise für den Weg auf der rechten Seite. Und bereits nach wenigen Meter verschluckte uns der Wald mit einem knackigen Anstieg. Da ich doch eher das Joggen auf geraden Wegen gewohnt bin, macht mir das doch etwas zu schaffen. Wem es genau so geht, der kann oben angekommen gleich die erste Rast einlegen im sehr einladenden African Restaurant Ada’s Buka. Ich glaube alleine um das Essen mal zu probieren könnte ich nochmal hier her kommen… So aber waren wir zu zweit unterwegs. Da konnte ich mir vor Achim ja nicht die Blöße geben und nach einer Pause schreien, wo doch der erste Kilometer kaum bewältigt war… 🙂
Bereits wenige Meter hin dem Restaurant begann das Felsenmeer. Und ich muss sagen…. Wow! Das habe ich nicht erwartet. Klar, man kennt die Bilder aus dem Internet. Aber live und mittendrin ist es dann doch eine andere Sache. Zwischen hunderte von kleinen Felsbrocken, geschliffen durch Jahrtausende, mitten in einem wunderbar ergrünten Wald voller Leben, ein fantastischer Blick hinab in die Schlucht mit Panorama auf den Odenwald. Das ist wirklich großartig! Überall wird man zum Klettern und anfassen verleitet. Der Blick schweift permanent über neue schöne Felsbrocken, über Bäume, Wege und alles was um einen herum passiert. Ich habe meine Kamera in der Hand und kann nicht anders als ständig zu knipsen. Zu viel gilt es festzuhalten…
Für den Durst, Hunger oder Souvenirs befindet sich hier auch gleich ein kleiner Wald-Kiosk mit Sitzmöglichkeiten. Besonders positiv fällt hier auf, dass auf der Preistafel absolut moderate Preise aufgerufen werden. Das kennt man von anderen Gebieten ganz anders. Hier will man dem Besucher was Gutes tun und sich nicht über Gebühr an ihm bereichern. Daumen hoch dafür! Wir begeben uns ein Stück weiter rein ins Felsenmeer und beklettern die ersten Felsbrocken. Das kann man an dieser überwältigenden Anzahl von Felsbrocken gerne auch für länger tun. Die ganze Schlucht liegt voll mit Felsbrocken an Felsbrocken, welche zu tollen Fotos und viel Kraxelei einladen. Da das Wetter so 1a mitspielt lassen wir uns auf den Felsbrocken nieder und genießen erst mal die Sonne und Wärme. Nach dem Ausruhen entscheiden wir uns spontan dafür einen Seitenpfad abwärts entlang der Schlucht bis zur über eben diesen Schlucht führende Brücke. Auch hier ist zwar recht viel Gedränge, aber die Aussicht entlohnt dafür. Auch hier dann wieder viele Fotos zu Erinnerung…
Nach gut 15 Minuten beschließen wir uns wieder auf die Suche nach dem Verlauf des L1 zu machen. Entsprechend müssen wir den Pfad entlang der Schlucht wieder hoch laufen. Auch das ist erneut ein kleiner Power-Akt. Oben angekommen haben wir aber gleich wieder den Einstieg auf den L1 und es kann weitergehen.
Der Weg führt uns jetzt erst mal weg vom Felsenmeer. Entlang gut ausgebauter Wege geht es quer durch den Wald. Hierbei passieren wir immer wieder einladende Schluchten und Anhöhen und weitere Ansammlungen von teils wunderschön überwachsenen und angereihten Felsbrocken. Das Auge mag sich gar nicht satt sehen an den vielen schönen Flecken welche sich auftun. So halten wir recht oft an, damit ich meiner Fotosucht nachkommen kann 🙂
Nach gut 7,5 km und ein paar kleinen Pausen treffen wir erneut auf das Felsenmeer. Diesmal streifen wir es aber nur kurz und biegen wieder direkt auf die Waldwege ein, um den Endspurt der knapp 10 km Tour anzutreten. Er führt uns hinaus auf Wiesenwege, welche uns tolle Aussichten auf den schönen Odenwald bieten. Es folgt der letzte Anstieg hoch an den Waldrand. Und da wir noch keinen echten Schnitzer auf dem gut ausgezeichneten Weg haben, bauen wir ihn hier ein. Wir verlassen also in Gewissheit dem L1 zu folgen genau diesen und laufen gut 1,5 km ins schnuckelige kleine Dorf Beedenkirchen. Unterwegs wird unser kleiner Fehler zumindest durch schöne Begegnungen mit Katzen, Hunden und charakteristischen Gebäuden belohnt. Nur waren wir recht verwirrst, als wir das Schild Richtung Wander-Parkplatz fanden und es genau dorthin wies von wo wir gerade kamen… So hatten wir also noch die Ehre, einen letzten fiesen Anstieg hinter uns bringen zu dürfen. Erneut oben am Waldrand angekommen, betraten wir wieder den L1, über welchen wir dann nach knapp 10 km wieder den Ausgangsplatz antreffen.
Fazit des Felsenmeer-Rundweg im Odenwald (L1)
Zusammenfassend kann ich diese kleine, knackige Tour wirklich empfehlen. Das Felsenmeer ist ein beeindruckendes Stück Natur, der Odenwald verleitet ständig zu tollen Aussichten und entsprechenden Fotos. Zu rund 80 Prozent führt der L1 durch den schönen Wald. Und die Wiesenwege sind gleichfalls eine tolle Abwechslung. Auch Familien dürften Spaß an der Strecke haben. Sie kommt ohne große technische Herausforderungen an. Und mit genug Aussichtspausen werden auch die paar recht knackigen Aufstiege bewältigt. Im Felsenmeer kann man nach Herzenslust über die Felsbrocken kraxeln. Hier aber dann sollte die nötige Vorsicht geboten sein. Ergebnis am Ende: Diese Tagestour lohnt sich absolut!
Zusammenfassung der Tour
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Kuralpe, Kuralpe 2, 64686 Lautertal-Staffel
Strecke: Rund 10 km
Dauer: Mit kurzen Pausen ca. 4-4,5 Stunden
Schwierigkeit: Einfach, hin und wieder knackige Anstiege
Wege: Schätzungsweise 80% durch den Wald, der Rest über Wiesen und Felder
Klettersteig: Nein
Rundweg: Ja
Schwindelfreiheit: Nicht erforderlich
Trittsicherheit: Nicht erforderlich
Ausschilderung: Sehr gut, kaum Orientierungsprobleme
Website: http://www.lautertal.de/das-felsenmeer.html
Die GPX-Datei ist bei GPSies verfügbar: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ogrcczigijcifysx
Maximale Höhe: 516 m
Minimale Höhe: 274 m
Gesamtanstieg: 1924 m
Gesamtabstieg: -1924 m
Waren auf der Suche nach einer Tour am Felsenmeer haben deinen Bericht gelesen und sind am nächsten Tag direkt L1 gegangen. Danke für deine tolle Beschreibung. Wir hatten einen wunderschönen Tag.
Danke für das Lob! Schön zu hören, dass euch der Blogbericht und vor allem das Felsenmeer so gut gefallen haben! Und ihr eine tolle Tour bei hoffentlich noch feinem Spätsommer Wetter hattet! 🙂