Das Wetter pendelt sich in Richtung Frühling ein und der Körper ruft nach Frischluft, Frühlingsduft, Vogelgezwitscher, Wald und Wiesen… Einfach alles was die Natur an Schätzen für und bereit hält. Was liegt näher, als die Möglichkeiten vor der Haustür anzugehen. In diesem Fall ist es der Spessartbogen, welcher in meiner Heimatstadt Langenselbold beginnt und sich über knapp 90 km bis nach Schlüchtern erstreckt.
Die erste Etappe hat es mit ihren 18,8 km gleich in sich. Für einen ungeübten Anfänger wie mich trotz mehr oder minder regelmäßigem Joggen eine knackige Geschichte. Trotz der für mich nicht so sehr reizvollen Gegend (ich mag es mehr mit Felsen, Bächen, Schluchten, dichten Wäldern etc) hoffe ich auf ein paar schöne Eindrücke.
Begonnen wird direkt am Fuße des Buchbergs in Langenselbold, unweit des Bahnhofes Langenselbold. Direkt am Parkplatz startet der Spessartbogen mit einem Pfad in Wald zum heutigen Ziel Freigericht-Horbach. Und diesen verlasse ich auch für die nächsten (4 km) nicht mehr. Waldpfade und Waldwege führen mich durch das Frühlingserwachen. Natürlich ist der Wald zu dieser Jahreszeit noch etwas kahl, aber das erste Grün, einige farbenfrohe Blumen und eine Unmenge an Vogelgezwitscher zeugen davon, dass hier bald alles in sattem Grün erstrahlt. So lasse ich mich also den vorgegebenen Weg treiben, immer den zahlreichen Markierungen folgend. Es ist wirklich beeindruckend, dass der Weg so perfekt ausgezeichnet ist. Ein Lob und Dank an dieser Stelle an die Menschen, welche sich dieser Arbeit machen! 🙂
Es sind nicht sehr viele Menschen unterwegs, daher ist es ruhig und angenehm auf dem Weg. Zwischendrin treffe ich auf ein Lager mit Pfadfinder-Kindern und ihren Betreuern. Ansonsten wenige Wanderer und Spaziergänger, hin und wieder ein Gruppe Radfahrer. Nach ca. 4 km erreiche ich das Walderholungsgebiet „Dicke Tanne“, leider heute geschlossen. Es erwartet ein sehr gepflegter Waldspielplatz, viele Sitzmöglichkeiten, ein schönes Blockhaus für Verkauf (wenn geöffnet), Infotafeln und ein Weg auf einen Lehrpfad. Wenn es geöffnet ist, dann muss man hier eigentlich Rast einlegen an diesem schönen Flecken Wald. So verweile ich aber nur kurz für ein paar Fotos und laufe dann weiter.
Nach gut 6 km verlasse ich den Wald und werde von einem recht grauen Himmel begrüßt. Schade, denn die Aussicht ist ganz nett mit Blick auf die nahe gelegenen Gemeinden und bereits grüne Wiesen. Weiter geht es am Waldrand entlang, über abschüssige Wiesenwege und an Feldern vorbei. Auf weite Sicht gibt es keine Sterbensseele zu sehen, nur ein paar Kühe begrüßen mich auf meinem Weg 🙂
Gut 500 Meter weiter geht es wieder in den Wald hinein, direkt am Vogel- und Naturschutzverein Freigericht-Somborn 1963 e.V., wo wieder alles verschlossen ist. Schade, denn auch hier gibt es nette Sitzmöglichkeiten. So ziehe ich einfach daran vorbei. Leider auch bald wieder raus aus dem Wald über viele Wiesenwege, welche stellenweise auch Landstraßen kreuzen. Die Aussicht ist aber sehr nett, wenn auch arg getrübt durch die immer noch fehlende Sonne und dem eher diesigen Wetter. Später verlaufe ich mich dann ein Stückchen, denn die Schilder sind bei den Wiesen entlang etwas rarer gesät. Man muss schon konzentriert die Dinge im Blick behalten. Es sind aber nur vielleicht 200 m die ich mehr machen muss. Nach rund 8,7 km treffe ich dann auf eine Schutzhütte an einer Koppel und verweile ein paar Minuten zum Verschnaufen.
Erst nach gut 12,5 km empfängt mich der Wald wieder. Am Eingang zu diesem befindet sich der Tennisclub Birkenhain Albstadt e.V. mit einem schicken Restaurant, welches ich spontan auch besuche um ein wenig meinen Durst zu stillen. Danach tauche ich wieder in den Wald ein und bin angenehm überrascht. Der Weg wird gesäumt von teilweise rechts steilen Anhöhen zur linken und Abschüssen rechts, wo sich ein größerer Teich auf weiterem Verlauf in einem kleinen Bach verliert, der sich durch eine hübsche kleine Schlucht schlängelt. Hier laden mich dann einige schöne Motive zum Fotografieren ein.
Nach weiteren knapp drei Kilometern verlasse ich den Wald und erreiche die Felder vor dem Landhaus Fernblick zu Neuses. Hier erwartet mich ein gemeiner Hang vom Waldrand hoch zum Restaurant und dem Aussichtsturm mit seinem schönen weiten Blick über das Kinzigtal. Der Anstieg macht mir arg zu schaffen da ich mir vorher zu wenig Rast gönnte und auch das Trinken knapp wurde. Daher kehre ich kurz in das sehr schöne und einladende Restaurant ein und gönne mir eine Flasche Wasser zu Mondpreisen, welche mir aber schnell Linderung für meine argen Durst verschafft 🙂
Frisch aufgetankt begebe ich ich direkt hinter dem Restaurant auf die Zielgerade meiner Tour. Ich betrete wieder den Wald mit dichten Bäumen und schönen Wegen zum Schlendern / Wandern. Nach gut 16 km Gesamtweg passiere ich eine letzte Schutzhütte welche ich für eine kurze Rast nutze. Während dieser suche ich mir auf dem Windows Phone einen direkten Weg nach Horbach heraus, abseits des Spessartbogen Weges. Dank der sehr guten Ausschilderungen ist das auch kein Problem und so führt mich der Abschluss der Tour durch den sich lichtenden Wald bis hin zum Ortsausgang Freigericht-Horbach, wo ich mir eine Abholung organisiere, welche mich nach den gut 21 km Gesamtweg sicher bis nach Hause fährt. Vielen Dank an dieser Stelle an die Person 😉
Fazit der Tour auf dem Spessartbogen Abschnitt 1
Der Spessartbogen Abschnitt 1 von Langenselbold bis nach Freigericht-Horbach ist mit seinen 18-20 km Gesamtlänge schon eine kleine Herausforderung an die Kondition. Technisch gesehen werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Es empfiehlt sich festes Schuhwerk und die Mitführung von vielleicht zwei Litern Wasser, da sich unterwegs kaum Möglichkeiten zum Nachfüllen bzw Nachkaufen bieten.
Größtenteils geht die Tour durch Waldgebiete mit sehr gut ausgebauten Wegen. Der Mittelteil über Wiesen und an Feldern vorbei lädt bei gutem Wetter zu schönen Panoramen ein. Ansonsten ist es eine entspannende, recht ereignislose Tour zum Auftanken frischer Luft und Entspannung. Ich denke bei Gelegenheit werde ich mir den zweiten Abschnitt auch noch gönnen.
Zusammenfassung der Tour
Ausgangspunkt: Parkplatz am Buchberg, 63505 Langenselbold
Strecke: Rund 18-20 km
Dauer: Mit kurzen Pausen ca. 5-6 Stunden
Schwierigkeit: Einfach, keine großen Herausforderungen
Wege: Schätzungsweise 65% durch den Wald, der Rest über Wiesen und Felder
Klettersteig: Nein
Rundweg: Nein
Schwindelfreiheit: Nicht erforderlich
Trittsicherheit: Nicht erforderlich
Ausschilderung: Sehr gut, kaum Orientirungsprobleme
Website: http://www.spessartbogen.de/
Die GPX-Datei ist bei GPSies verfügbar: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tflbysvjddcevnfd
Maximale Höhe: 343 m
Minimale Höhe: 121 m
Gesamtanstieg: 2310 m
Gesamtabstieg: -2274 m
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